Extremes Wetter kann Stabilität der Energieversorgung gefährden

Goslar (pts007/05.06.2018/08:00) – Heute beginnt die 5. Fachtagung Energiemeteorologie in Goslar. Mit den Auswirkungen von Wettereinflüssen auf das Energiesystem befasst sich die 5. Fachtagung Energiemeteorologie, die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Deutschen Meteorologischen Gesellschaft und der Universität Oldenburg gemeinsam in Goslar vom 5. bis 7. Juni 2018 ausrichtet. Rund 100 Expertinnen und Experten aus Energiewirtschaft und Forschung werden das im Jahr 2009 ins Leben gerufene Veranstaltungsformat nutzen, um sich bei knapp 40 Fachvorträgen und Diskussionsrunden über grundlegende Fragestellungen, aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen.

Die inhaltliche Bedeutung der Veranstaltungsreihe ist wegen der zunehmenden Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom ins Energiesystem zuletzt stark gestiegen. Dipl.-Met. Inge Niedek, Vorsitzende der DMG: „Wind und Sonne bieten uns nahezu unerschöpfliche kostenlose Energiequellen. Allerdings stellen extreme Wetterbedingungen vor allem an die Energieversorgung höchste Anforderungen.“ Für die bessere Planbarkeit sind präzise lokale Wettervorhersagen heute ein immer wichtigeres Instrument und haben so eine große ökonomische Relevanz für die ganze Gesellschaft gewonnen.

„Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns in der Energiemeteorologie insbesondere mit dem Systemverhalten der erneuerbaren Energien in Wechselwirkung mit den Wetterbedingungen und gehen damit weit über die traditionelle Forschung in der Meteorologie hinaus“, erklärt Marion Schroedter-Homscheidt, Wissenschaftlerin am Oldenburger DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme. „Entsprechend breit ist das Interesse, so dass neben Wissenschaftlern aus Atmosphären- und Energieforschung auch Experten von Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern, von Stadtwerken und Energieversorgern oder von spezialisierten meteorologischen Dienstleistern für die Energiewirtschaft am Branchenwissen teilhaben wollen.“

Inhaltlich liegt der Fokus der diesjährigen Fachtagung Energiemeteorologie auf der präzisen Quantifizierung und der Vorhersage von Ressourcen für Wind- und Solarenergie. Diese Daten dienen zum Beispiel zur Unterstützung der täglichen Stromnetzführung oder zur Steuerung von energieeffizienten Gebäuden. In einzelnen Vorträgen geht es in diesem Zusammenhang unter anderem um die Zeitmuster von Windenergieertrag und der Heizlast von Gebäuden, um satellitenbasierte Echtzeit-Solarstrahlungsdaten für Photovoltaik-Hochrechnungen oder um die Vorhersage von Mineralstaub-Partikeln in der Atmosphäre.

Hervorgegangen ist die Fachtagung Energiemeteorologie aus einer Initiative des DLR und der Universität Oldenburg, aus der sich wiederum der Fachausschuss Energiemeteorologie in der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft bildete. Ein Großteil der Experten, die diese Entwicklung vorangetrieben haben, forscht heute gemeinsam in der Gruppe Energiemeteorologie der Abteilung Energiesystemanalyse am DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme, um durch die Optimierung der Netze einen Mehrwert für die Energiewende zu generieren.

„Auf der Fachtagung wird es inhaltlich auch die Aufarbeitung von Ereignissen gehen, an denen unsere Energieversorgung schon Grenzerfahrungen gemacht hat“, so Inge Niedek. „Der fachliche Austausch soll dazu beitragen, dass die Energiesysteme ihre Stabilität auch bei extremen Wetterlagen beibehalten.“

Nähere Informationen zur 5. Fachtagung Energiemeteorologie finden Sie unter: https://www.dmg-ev.de/fachausschuesse/energiemeteorologie/veranstaltungen-2

Die Deutsche Meteorologische Gesellschaft e.V. (DMG) stellt sich heute als vielfältige Informationsplattform und Interessenvertretung für alle an dem inzwischen sehr breit gefächerten Feld der Meteorologie und der physikalischen Ozeanographie tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch interessierten Laien dar. Ihr Ziel ist die Förderung der Meteorologie und die Verbreitung meteorologischen Wissens. Dazu veranstaltet sie Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen, gibt Publikationen heraus und nimmt zu grundlegenden aktuellen Fragen der Meteorologie Stellung. http://www.dmg-ev.de

Kontakt: E-Mail: presse@dmg-ev.de; frank.boettcher@dmg-ev.de Deutsche Meteorologische Gesellschaft e.V. c/o Institut für Meteorologie C.-H.-Becker-Weg 6-10 12165 Berlin

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