Unternehmen stehen zu glaubwürdigen Umsetzungsstandards für die naturverträgliche Energiewende

Wien (pts015/09.02.2022/12:15) – Der Fokus im Bereich der Erneuerbaren liegt auf der Photovoltaik (PV). Sie ist die erklärte Technologie, um die Energiewende in Österreich zu vollziehen. Das wird einerseits auf abertausenden Gebäuden sichtbar werden, und weil das, wie aktuelle Studien belegen, unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht reicht, wird sich Photovoltaik in Form von Freiflächenanlagen zusehends in die Landschaft einfügen.

Der Ausbau von Photovoltaik ist Teil der Lösung der Klima- und Biodiversitätskrise. Damit PV-Freiflächenanlagen den Erhalt bzw. die Aufwertung der ökologischen Funktionen der Flächen sicherstellen, müssen bei ihrer Ausgestaltung gewisse Parameter beachtet werden. „Diese Leitlinie ist das Handwerkszeug zu einer natur- und raumverträglichen Freiflächenanlage. Sie soll Orientierung sein für Kommunen genauso wie für Planer*innen oder die interessierte Öffentlichkeit“, beschreibt Kathrin Kollmann vom PV Austria die Motivation zur Erstellung der Leitlinie. „Damit die Leitlinie ein Standardwerk werden kann, muss sie neben dem Fundament aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse auch praxistauglich sein“, so Kollmann weiter zum Entstehungsprozess der Leitlinie, der eine intensive Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Branche sowie den Austausch dazu mit Naturschutzorganisationen und Institutionen vorsah.

Effizienz und Sicherheit im Genehmigungsverfahren

ECOwind Solar & Windenergie ist eines der Unternehmen, das bei diesem Prozess dabei war. Johann Janker, Geschäftsführer, erklärt das so: „Die Entwicklung, Planung und Umsetzung von Erneuerbaren Kraftwerken in Einklang mit der Region und der Natur ist uns seit vielen Jahren ein großes Anliegen. Obwohl wir selbstverständlich unternehmerisch denken, sind wir dahingehend Idealisten.“

Die Inhalte der Leitlinie umfassen etwa die bauliche Ausführung, die ökologische Funktionsfähigkeit der Flächen, die gute Planungspraxis und das Flächenmanagement. „In Österreich wird sich aus unserer Sicht erst eine Genehmigungspraxis für Freiflächenanlagen einspielen müssen, da wir in dem Bereich erst am Anfang der Entwicklung stehen und deshalb noch viel Vorarbeit von den Projektentwicklern zu leisten sein wird. Die Leitlinie soll diesen Prozess vereinfachen und damit für mehr Sicherheit im Genehmigungsverfahren sorgen und die Geschwindigkeit sowie Effizienz in den Verfahren erhöhen“, bekräftigt Janker die Notwendigkeit eines gemeinsam akzeptierten und umsichtigen Regelwerks.

Eingefügt in die Landschaft

Dass die Energiewende ihren Platz braucht, bestätigt auch Raffael Koscher vom ÖIR. Nach aktuellen Berechnungen werden bis 2030 Freiflächenanlagen zur Stromerzeugung mit einer Leistung von 5,7 Terrawattstunden errichtet werden müssen, um die Ausbauziele zu erreichen. Das entspricht einer Gesamtfläche von 70 bis 80 km2. „Das erscheint auf den ersten Blick sehr viel, im räumlichen Zusammenhang betrachtet entspricht das jedoch nur etwa 0,25 bis 0,3 % der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs. Uns ist auch immer wichtig zu betonen: Der Boden unter „gut geplanten“ Freiflächenanlagen bleibt versickerungsoffen und die Anlagen können relativ einfach rückstandslos entfernt werden“, hält Koscher fest. Werden Anlagen so gestaltet wie in der Leitlinie vorgesehen, ist sichergestellt, dass Freiflächenanlagen raum- und naturverträglich sind. Bei vormals landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen kann eine ergänzende Nutzung neben der Stromerzeugung – zum Beispiel mit Schafhaltung und Bienenzucht – die ökologischen Funktionen der Flächen sogar verbessern und aufwerten.

Planungsleitlinie als praxistaugliches Instrument

Der PV Austria hat mit der Leitlinie ein wichtiges Handwerkszeug geschaffen, die Energiewende im Photovoltaikbereich geordnet gestalten zu können. Es liegt nun an den Vertreter*innen der Bundesländer, den Kommunen und Anlagenerrichter*innen die Planung, Gestaltung und den Betrieb von Freiflächenanlagen entsprechend vorzunehmen. Neben den konkreten Umsetzungsstandards wie zum Beispiel hinsichtlich Modulanordnung und Moduldichte, zu Landschaftsbild und Pflegekonzept ist auch die Planungspraxis mit Einbindung der Bevölkerung eine Voraussetzung für eine erfolgreiche natur- und raumverträgliche Umsetzung der Freiflächenanlagen.

„Wir legen allen Planer*innen und Gemeindevertreter*innen nahe, von unserer Leitlinie zu profitieren. Alle darin enthaltenen Punkte sind wesentlich und wichtig, und obendrein garantiert praxistauglich. Werden wichtige Projekte, die wesentlich zur Energiewende beitragen, mangels praxistauglicher Planungsparameter nicht realisiert, ist das ein Verlust im Kampf gegen die Klimakrise, der leicht vermeidbar wäre. Deshalb wollen wir diese Leitlinie, die genau solche Planungsparameter anbietet, zum Planungsstandard für Freiflächenanlagen erheben“, skizziert Kollmann den Weg und Wert dieser Leitlinie.

Vorstellung und Anwendung der Planungsleitlinie – Online-Veranstaltung

Bereits jetzt vormerken – Webinar zur Planungsleitlinie von PV Austria und ÖIR am 1.3.2022 von 10 bis 11.30 Uhr. Anmeldung bis 28.2.22 unter office@pvaustria.at.

Download

Die Planungsleitlinie „Natur- und raumverträglich eingefügt: Photovoltaik in der Landschaft“ finden Sie zum Download unter: https://pvaustria.at/wp-content/uploads/PV_Austria_Leitlinie_PV-FFA_final.pdf

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Aussender: Photovoltaic Austria Bundesverband Ansprechpartner: DI Vera Immitzer Tel.: 43 1 522 35 81 440 E-Mail: office@pvaustria.at Website: www.pvaustria.at