In der Gemeinderatssitzung am 25. November wurde ein Straßentausch des Landes NÖ mit der Stadt St. Pölten zugesichert und damit eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung der S 34 und der Spange Wörth geschaffen. Bürgermeister Stadler betont nochmals die Bedeutung dieses Straßenprojektes für die Stadtentwicklung.
Im Zuge der Festlegung der S 34 als Westvariante hat sich das Land NÖ bereit erklärt eine Spange zwischen der S 34 und der B 20 Mariazeller Bundesstraße nördlich von Hart im Bereich des neuen Betriebsbaugebietes „NÖ Central“ als Landesstraße zu errichten. Diese „Spange Wörth“ soll zeitgleich mit der S 34 geplant, behördlich bewilligt und gebaut werden. Um das Projekt auch in der Praxis umsetzen zu können hat die Stadt nun dem Land NÖ die Übernahme eines Teilstückes der L 5154 zugesichert. Für den Bau der S 34 ist die notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung in Vorbereitung und soll demnächst starten.
Bürgermeister Mag. Matthias Stadler zu dem wichtigen Bauprojekt:
„Wir brauchen eine Umfahrung des Stadtzentrums. Wir haben in der Nord-Süd Richtung derzeit nur eine leistungsfähige Straßenverbindung und zwar die Achse Kremser Landstraße – Praterstraße – B 20 Mariazeller Bundesstraße. Diese Strecke wird nicht nur von den PKW´s benutzt sondern auch von den LKW´s. Tatsache ist, dass der Verkehr jährlich um 3 bis 5 % zunimmt und damit die genannte Route immer mehr zum Nadelöhr wird. Das hat zur Folge, dass viel ortskundige Autofahrer und auch der Schwerverkehr bei hohem Verkehrsaufkommen auf die Nebenrouten ausweichen und damit direkt durch die Siedungsgebiete fahren, z.B. in Ochsenbug – Harland – Stattersdorf oder etwa in der Kupferbrunnstraße, Herzogenburger Straße, Mühlweg, Eybnerstraße, Austraße, Eichendorffstraße etc. Somit ergibt sich eine zunehmende Belastung der Anrainer direkt an der Hauptroute aber auch in den Wohn- und Siedlungsgebieten der Stadt. Diese Entwicklung war vorhersehbar und deshalb verfolgen wir konsequent die Errichtung der S 34 im Westen von St. Pölten und planen auch diese Westumfahrung später bis zur L 100 Kremser Straße weiterzuführen. Damit wird der Durchzugsverkehr außen um die Stadt herumgeführt, die Bevölkerung entlastet und die Lebensqualität gesteigert.
Zudem ist eine zweite leitungsfähige Nord-Süd-Verbindung in der Stadt auch für die Wirtschaft unerlässlich. Die Erschließung eines der größten Betriebsansiedelungsgebiete Niederösterreichs „NÖ Central“ und das Industriebaugebiet der ÖBB östlich davon können nur durch die Errichtung der Spange Wörth und der S 34 erschlossen werden. Betriebe können nur angesiedelt werden, wenn sie einen direkten Anschluss an das überregionale Straßennetz bzw. an die Schiene haben. Andernfalls würde der Berufs- und Schwerverkehr direkt durch die Siedlungsgebiete fließen. Die Westumfahrung ist somit auch für die Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen notwendig. Umso mehr hat es mich überrascht, dass sich Gemeinderat Gottfried Kern im Stadtparlament klar gegen die S 34 ausgesprochen hat und auch die restlichen ÖVP-Mandatare sich der Stimme für dieses wichtige Projekt enthalten haben. Sie handeln damit eindeutigen gegen die Intentionen des Landes, der Stadt und auch gegen die Bürger, wenn sie sich gegen Projekte wenden, die der Wirtschaft helfen und die Bevölkerung entlasten. Zweifellos müssen Umweltaspekte in höchstmöglichem Maß berücksichtigt werden. Es bringt allerdings nichts einen Straßenbau zu verhindern, wenn die Stadt als Alternative dazu im Verkehr erstickt. Es ist den betroffenen St. Pöltner Bürgerinnen und Bürgern an die ich zuallererst denke, sicher lieber, dass diejenigen, die nicht in die Stadt wollen oder müssen, außen herumfahren um an ihr Ziel zu gelangen. Man muss kein Experte sein um zu erkennen, dass ein zügiges Vorbeirollen am Stadtrand umweltfreundlicher ist als ein stundenlanger Stau im Zentrum.
Wir müssen bei diesem Straßenprojekt den Nutzen im Gesamten für die Stadt, die Wirtschaft, die Leitung der Verkehrsströme und die Entlastung für die BürgerInnen betrachten. Sachargumente müssen im Interesse der Allgemeinheit und möglichst vieler abgewogen werden. Einzelinteressen und Betroffenheiten einiger weniger müssen da zurückstehen, wobei ich sicher bin, dass auch für die vom Straßenbau unmittelbar Betroffenen annehmbare Lösungen gefunden werden können. Ich hoffe also sehr, dass die ÖVP dieses Straßenprojekt in der Zukunft zugunsten der St. Pöltner Bevölkerung, der Einpendler und insbesondere der Wirtschaft wieder unterstützt und für den Bau eintritt.
Zusätzlich benötigen wir ein modernes S-Bahn-System ins Traisental und nach Herzogenburg bzw. Krems sowie einem dem LUP-Bus-System ähnlichen ÖPNV ins St. Pöltner Umland. Das jetzt erarbeitete Generalverkehrskonzept darf nicht an den St. Pöltner Stadtgrenzen enden, sondern muss den Zentralraum (Bezirke St. Pölten-Land, Lilienfeld, Melk, Tulln, Krems-Land und –Stadt) miteinbeziehen.“
Quelle: Magistrat St. Pölten