Wien (pts010/18.03.2016/09:00) – Wenn Menschen in Gefahr sind – sei es durch Naturkatastrophen, Terroranschläge oder andere außergewöhnliche Ereignisse im Alltag -, müssen sie möglichst rasch und angemessen reagieren. Je schneller und besser sie über Umfang und Art der Bedrohung Bescheid wissen, umso eher können sie für die eigene Sicherheit sorgen. Zwei Internationale Standards unterstützen Einrichtungen, die für die Warnung der Bevölkerung verantwortlich sind, um eine strukturierte Information gefährdeter Gruppen bei Notfällen zu verbessern.
Warnung der Bevölkerung
Die Internationale Norm ISO 22322 „Societal security – Emergency management – Guidelines for public warning“ (Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens – Gefahrenabwehr – Richtlinien zur Warnung der Bevölkerung) bietet Hilfe bei der Erstellung, Organisation und Durchführung öffentlicher Warnungen. Haruo Hayashi, der die Entwicklung der ISO 22322 leitete, erklärt: „Die Zeit, die für die Kommunikation zur Verfügung steht, ist knapp. Dabei müssen häufig spezifische Mitteilungen auch zu praktischen Maßnahmen an eine große Gruppe von Menschen übermittelt werden. Einfache Verfahren, mit denen die Informationen effizient verbreitet und die erwünschte Reaktion erzielt wird, können Leben retten, die Gesundheit schützen und größere Störungen vermeiden.“
Zweck einer Warnung sei es immer, durch Ansprechen des Gehör-, Seh- und Tastsinns die Aufmerksamkeit der Menschen zu wecken, damit sie entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen und zusätzliche Informationen einholen. Die Verbreitungsfunktion sollte unter Berücksichtigung der Charakteristika und der Umstände der gefährdeten Personen, insbesondere hilfsbedürftiger Menschen, gewährleisten, dass den Warnungen höchste Beachtung geschenkt wird. ISO 22322 gibt deshalb Empfehlungen zu verschiedenen Aspekten öffentlicher Warn-Maßnahmen – unter anderem zur Auswahl des Kanals, über den Informationen verbreitet werden, wie zum Beispiel Fernsehen, Rundfunk, Telefon, Zeitungen oder Lautsprecherdurchsagen.
Farbkodierung von Informationen
Die Internationale Norm ISO 22324 „Societal security – Emergency management – Guidelines for colour-coded alerts“ (Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens – Gefahrenabwehr – Farbkodierungen zur Warnung der Bevölkerung) bietet Richtlinien für die Verwendung von Farben zur Information von gefährdeten Personen und Einsatzkräften über Gefahren und zum Ernst der Lage. Farbkodierungen dienen dazu, die Bevölkerung über Statusänderungen im gesamten Spektrum von Sicherheit bis Gefahr zu informieren und sie dabei zu unterstützen, angemessene Schritte zu setzen. Dieser Standard soll zu einem besseren Verständnis farbiger Warncodes führen, Verwechslungen vermeiden und für eine angemessenere Reaktion auf Notfälle sorgen.
Die in ISO 22324 beschriebenen Farben bedeuten beispielsweise: – Rot (= Gefahr): Betroffene sollten umgehend geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. – Gelb (= Vorsicht): Betroffene sollten sich darauf vorbereiten, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. – Grün (= sicherer Status): Gefährdete werden damit informiert, dass keine Maßnahmen erforderlich sind.
Stefan Tangen, der das Gremium zum Thema Kommunikation des ISO/TC 292 „Security and resilience“ leitet: „Die Richtlinien für die Warnung der Bevölkerung aus ISO 22322 können gemeinsam mit ISO 22324 und anderen in Entwicklung befindlichen Normen eingesetzt werden – zum Beispiel für Kontinuitätsmanagement, Widerstandsfähigkeit, Sicherheitsmanagement sowie Betrugsbekämpfungsmaßnahmen und Kontrolle.“
ISO 22322 und ISO 22324 wurden vom ISO-Komitee ISO/TC 292 „Security and Resilience“ ausgearbeitet, dessen Sekretariat das schwedische ISO-Mitglied SIS führt. Mehr Informationen unter http://www.isotc292online.org/
Bibliografie: ISO 22322 Societal security – Emergency management – Guidelines for public warning ISO 22324 Societal security – Emergency management – Guidelines for colour-coded alerts
Die Normen sind im Webshop von Austrian Standards erhältlich: http://bit.ly/SocietalSecurity
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Aussender: Austrian Standards Institute – Österreichisches Normungsinstitut Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern Tel.: +43 1 21300-317 E-Mail: j.stern@austrian-standards.at Website: www.austrian-standards.at