Wien (pts008/28.06.2021/09:00) – Häufige Durchfälle? Unterbauchschmerzen und Koliken beim Stuhlgang? Allgemeine Abgeschlagenheit und Fieber? Von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind circa 80.000 Menschen in Österreich betroffen. Die meisten haben einen langen Leidensweg hinter sich, bis ihre Erkrankung richtig diagnostiziert und therapiert wird. Die Gründe: zu wenig Expertise-Zentren, zu wenig Kommunikation zwischen klinischen Experten und niedergelassenen Medizinern, zu groß das Tabu, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zu thematisieren.
„In Zeiten der COVID-19-Pandemie dauert die Diagnosestellung noch viel länger, da sich viele Patientinnen und Patienten nicht trauen, die Spezialambulanzen aufzusuchen“, mahnt OA. Dr. Alexander Eser, Leiter der Ambulanz für chronisch- entzündliche Darmerkrankungen (CED) im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien. „Dabei ist die Früherkennung bei dieser durch das Immunsystem vermittelten Erkrankung von enormer Wichtigkeit. Je eher die Diagnose erfolgt und eine zielgerichtete Therapie einsetzt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für Folgeerscheinungen und Komplikationen.“
Daher rät der Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie: „Wenn Durchfall, Blut im Stuhl, Magen- und Darmkrämpfe über längere Zeit anhalten oder immer wieder auftreten, dann könnte auch eine chronisch entzündliche Darmerkrankung dahinterstecken. Dann sollten Patientinnen und Patienten auch in COVID-19-Zeiten nicht zögern, eine Spezialambulanz aufsuchen! Mit entsprechenden Schutzmaßnahmen ist das Risiko, sich im Spital mit Corona anzustecken äußerst gering.“
Diese Empfehlung unterstützt auch die österreichische Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (ÖMCCV). „Auch unsere Mitglieder, bereits diagnostizierte, von CED betroffene Patientinnen und Patienten, sehen derzeit von Ambulanzbesuchen eher ab“, so Evelyn Gross, Präsidentin der ÖMCCV. „Die gesundheitlichen Kontrollen sind allerdings sehr wichtig, daher mein Aufruf: Gut geschützt, mit Maske und Abstand, unbedingt die empfohlenen Untersuchungstermine wahrnehmen!“
Weitere Infos: http://www.ced-kompass.at http://www.ced-trotzdem-ich.at
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